Werbung – dieser Artikel ist im Rahmen einer Kooperation entstanden. Nähere Infos erhältst du am Ende des Artikels.
Traditionen sind eine ernste Sache. Vor allem zu Weihnachten. Viele Traditionen rund um das Weihnachtsfest haben etwas mit dem Essen zu tun. Plätzchen in der Adventszeit, besondere Bräuche am Adventssonntag und selbstverständlich das Menü an den Feiertagen. In vielen Familien (zum Beispiel in meiner) ist das Weihnachtsessen gesetzesgleich und unveränderlich. Jedes Jahr gibt es das Gleiche, Veränderungen sind nicht gern gesehen. Und jedes Jahr freuen sich alle darauf.
Wir wollen daran gar nichts rütteln, etwas Konstanz tut uns in diesem Jahr allen gut. Aber ihr wisst ja, dass wir gerne Dinge hinterfragen. So kam uns die Anfrage vom „Agrarmarketing Thüringen“ sehr gelegen.
Wie lässt sich ein typisch Thüringisches Weihnachtsessen (Gans, Klöße, Rotkohl) aus regionalen Zutaten zubereiten?
Darum geht’s: das Thüringer Qualitätszeichen in seiner ganzen Pracht.
Das galt es herauszufinden und zu diesem Zwecke schickte uns das „Thüringer Qualitätszeichen“ zu Erzeugern, die Zutaten für das traditionelle Weihnachtsmenü anbieten.
Bevor wir euch jedoch auf unsere kleinen Ausflüge mitnehmen, ein paar Worte zum „Thüringer Qualitätszeichen“. Mit dem Thüringer Qualitätszeichen werden Thüringer Produkte ausgezeichnet, die zuvor festgelegte strenge Güte- und Prüfbestimmungen erfüllen. Es dient als Siegel, dass den Verbrauchern auf einen Blick zeigt: Dieses Produkt stammt aus Thüringen bzw. ist überwiegend aus Thüringer Zutaten hergestellt und erfüllt außerdem einen Qualitätsstandard, der über den gesetzlichen Vorgaben liegt. Verliehen wird das Siegel durch das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft.
Ihr findet es auf Produkten der Agrar- und Ernährungswirtschaft, des Ernährungshandwerks sowie des Gartenbaues. Über die Prüfkriterien könnt ihr euch hier umfassend informieren. Dort findet ihr zu jeder Produktgruppe den Vergleich zwischen dem gesetzlichen Standard und den Vorgaben des Thüringer Qualitätszeichen.
Neben der Aufnahmekontrolle erfolgen auch regelmäßige Prüfungen, die gewährleisten, dass die Kriterien eingehalten werden.
So viel zur Theorie. Jetzt zurück zum Weihnachtsessen.
Theresa Wasserek mag zwar auch Klöße, aber noch lieber isst sie Ofenkartoffeln.
1. Die Klöße:
Kaum ein Weihnachtsessen in Thüringen kommt ohne diese essenzielle Beilage aus: die Thüringer Kartoffelklöße. Klöße sind sehr tief mit Thüringen verbunden. Ich wäre nicht überrascht, wenn bei manch einem Thüringer, ein Kloß, statt eines Herzens in der Brust schlagen würde. Sie sind warm, sie sind nahrhaft, sie haben zahlreiche verschiedene Namen. Sie werden besungen (Hallo „Thüringer Klöße“-Ohrwurm) und sind das ganze Jahr über ein Genuss.
Basis eines guten Kloßes ist eine gute Kartoffel und deswegen führt uns unser erster Ausflug ins Thüringer Kloßmekka: nach Heichelheim.
Der kleine Ort nördlich von Weimar steht ganz im Zeichen von Kartoffeln und Klößen. Einige von euch kennen sicherlich die Thüringer Kloßwelt mit Museum, die sich dort befindet. Anderen kommt der Name eventuell von den fertigen Kartoffelprodukten (wie Kloßmasse oder Kartoffelpuffer) von Heichelheimer bekannt vor. Direkt nebenan befindet sich die Karland Agrarprodukte GmbH & Co. KG. Seit 1993 ist Karland im Kartoffel-Business. Das Unternehmen kauft von seinen Vertragserzeugern Kartoffeln, kümmert sich darum die Knolle zu reinigen, zu sortieren und zu verpacken und anschließend zu vermarkten.
Theresa hatte früher nicht vor ins Familienunternehmen einzusteigen, mittlerweile ist sie begeistert, wie spannend Kartoffeln sein können.
Die meisten Kartoffeln bei Karland kommen aus Thüringen, manche, kaum weniger regional, aus Sachsen-Anhalt oder Sachsen. Wir treffen vor Ort Theresa Wasserek, die Teil der Gründerfamilie ist. Sie zeigt uns den Betrieb und erzählt uns währenddessen so einiges über das Familienunternehmen und die Kartoffel. Regionalität ist ihr wichtig: „Kurze Wege führen ja auch dazu, dass die Verbraucher ein frisches Produkt erhalten. Die Kartoffeln brauchen 3 Tage vom Feld bis in den Einzelhandel. Am ersten Tag werden sie geerntet und zu uns geliefert, am zweiten kommen sie ins Zentrallager des Einzelhandels und am dritten Tag liegen sie verkaufsfertig verpackt im Supermarkt.“
2. Die Gans:
Neben dem omnipräsenten Kloß gehört auch eine Fleisch-Komponente für die meisten Thüringer zum Weihnachtsessen dazu. Auch Flexitarierer verzichten an den Feiertagen statistisch gesehen seltener auf Fleisch – wir auch. Da wir uns immer wieder viele Gedanken um unseren Fleischkonsum machen, sind wir besonders neugierig auf unseren Besuch bei Gönnataler Wild und Geflügel. Hier wachsen Thüringer Weihnachtsgänse auf.
Als wir Stefan Lüdke am Bürogebäude im beschaulichen Altengönna treffen, können wir es schon ganz leise hören. Gänse. Viele Gänse! Sobald wir dann neben dem Gehege stehen, ist es wirklich laut. 5000 weiße Gänse schnattern laut vor sich hin und laufen in einem großen Kreis aus unserem Sichtfeld. Es ist sehr neblig und die weißen Tiere gehen nahtlos in die Nebelschwaden über, sodass wir das Ende der Gänseweide nicht ausmachen können.
Stefan Lüdke und die Gänse im Nebel.
Zum perfekten regionalen Weihnachtsessen fehlt nur noch das Gemüse. Mit dem Thüringer Qualitätszeichen ist beispielsweise das Rotkraut von Hainich Konserven ausgezeichnet. Auch hier steckt regionaler Kohl im Glas.
Regional einkaufen ist wirklich nicht schwer. Haltet im Supermarkt das nächste Mal die Augen nach dem Thüringer Qualitätszeichen offen. Damit tut ihr unserem schönen Bundesland etwas Gutes und erhaltet darüber hinaus eine tolle Qualität.
Wir haben jetzt richtig Appetit auf unser regionales Weihnachtsessen. Und ihr?
Ein richtig toller Artikel! Ich werde in Zukunft mehr auf das Thüringer Qualitätszeichen achten (und darauf, keine Frühkartoffeln zu bestellen). Es stimmt schon, Traditionen sind für viele ungemein wichtig und geben uns vor allem in diesem Jahr sehr viel Halt. Aber hin und wieder kann man ja einzelne Komponenten durchaus mal hinterfragen und etwas Gutes tun, indem man z.B. regioanal und artgerecht kauft. Danke für eure Recherchearbeit!
PS: Beim Rotkohl scheint man nicht viel falsch machen zu können oder? 🙂
Hi Karo, schön, dass wir dich mit dem Artikel erfreuen und informieren konnten! 🙂
Auf jeden Fall, durch die Einkaufsgewohnheiten kann man schon wirklich einen Unterschied machen.
Der erste Teil hat mir sehr aus der Seele gesprochen. Verbissene Tradition sind sicherlich nicht immer gut, aber zum Weihnachtsessen gehört es einfach dazu.
Da schlägt plötzlich der Kloß in der Brust 🙂
Vielen Dank auf jeden Fall für diesen sehr informativen Artikel. Gerade bei Geflügel habe ich die Erfahrung gemacht, dass regionalität wirklich unheimlich zum Geschmack beiträgt.
Auch ich werde jetzt noch mehr auf das Siegel achten. Bewusst Einkaufen wird wirklich immer wichtiger.
Die Bilder sind übrigens ganz hervorragend!
Vielen Dank, liebe Julia <3