Wie immer in chronologischer Reihenfolge:
1. Andere bekommen Babys, wir eine neue Kaffeemaschine:
Auch mit meinen Latte-Art Skills geht es voran.
Eine Lehre, die wir aus zwei Jahren Pandemie gezogen haben: hol dir den Genuss nach Hause! Wir haben uns zu Beginn des Jahres eine neue Kaffeemaschine (eine Lelit Mara X) gekauft und ich liebe sie so sehr. Ich genieße den Kaffee zu Hause jeden Tag aufs Neue. Tatsächlich freue ich mich oft schon am Vorabend vor dem Schlafengehen darauf.
Einzige Nebenwirkung: Der Kaffee zu Hause ist so gut, dass nur noch wenige Cafés mithalten können.
Wir waren so begeistert von der Maschine, dass wir dieses kleine Reel mit ihr aufgenommen haben.
2. Ein Apfel
Das Fastenprogramm meiner Wahl hieß Fasten-Yoga-Wandern. Zumindest 2 Sachen, die ich auf jeden Fall mag.
Auch das nächste kulinarische Highlight ist ein bisschen unüblich, denn es handelt sich um einen Apfel – genauer gesagt ein Viertel davon. Dieser Apfel war etwas ganz besonderes, denn im Februar letzten Jahres habe ich eine 7-tägige Fastenkur gemacht. Den Apfel gabs zum feierlichen Fastenbrechen. Die Fastenkur war für mich ein intensives und besonderes Erlebnis, denn ohne feste Nahrung auszukommen war vorher für mich absolut unvorstellbar. Dass es mir dabei auch noch gutgehen könnte, absolut undenkbar. Nicht, weil ich so gerne genieße, sondern auch weil ich mich hungrig nur schlecht gelaunt, entscheidungsunfähig und grummelig kannte.
Tja, diese 7 Tage des Verzichts haben mich gelehrt, dass nichts essen auch eine tolle Sache ist und dass der Verzicht meine Wertschätzung gegenüber meinem „normalen“ Leben voller Überfluss und Genuss nochmal gesteigert hat.
3. 60 Weine in 7 Tagen
Darf ich vorstellen: Flo, Weinkenner (offiziell geprüft).
Während ich in Nepal durch den Himalaya wanderte, hat Flo die ganze Welt abgefüllt in Weinflaschen entdeckt. Nicht etwa, weil er mich so vermisst hat, sondern weil er den WSET Level 2 Weinkurs absolviert hat. Über 60 Weine aus der ganzen Welt hat er verkostet, vieles über Böden, Anbaugebiete, Weinausbau und Weincharakteristika gelernt. Jetzt darf sich Flo Assistant Sommelier nennen. Seit dem Kurs macht es noch mehr Spaß zusammen einen guten Wein zu trinken.
Neben den vielen neuen Informationen und Geschmackseindrücken von all den Weinen hat Flo es sich während des Weinkurses in Berlin auch kulinarisch gutgehen lassen. Besonders der Besuch im Tante Fichte und die Fachsimplerei mit Gastgeberin Viktoria Kniely macht dieses Erlebnis zu einem der kulinarischen Highlights des Jahres.
Das Tante Fichte möchte ich nächstes Jahr auch gerne besuchen.
4. Der beste Döner unseres Lebens
Während des essens sieht man allerdings auch nicht schöner aus, als bei einem „normalen“ Exemplar.
Kurz vor Ostern haben wir 24 kulinarisch intensive Stunden in Berlin verbracht. Zusammen mit unseren Freunden Benny und Felix starteten wir mit einem denkwürdigen Pistazien-Weiße Schokolade-Törtchen im ZUKA, streiften über den Winterfeldmarkt und aßen Burger in der Markthalle 9.
Das fulminante Highlight dieses Trips war jedoch das Menü im Tulus Lotrek. Schlag auf Schlag jagte eine Köstlichkeit die Nächste, es gab tollen Wein, fantastischen Kombucha und dann einen Döner. Aber was für einen! Diese Gourmet-Interpretation, die statt mit Fleisch mit Karotte überzeugte, war einfach so gut. Vom knusprigen Brot, zur intensiven Soße über das zitronige-frische-Finish. Wow! Das erste Mal, dass wir in einem Sterne-Restaurant etwas nachgeordert haben. Und ja, ich würde das wieder tun.
5. Platinum Jubilee Tea Time Bus Tour
Der Queen hätte das auch gefallen.
Mitte Mai haben wir vor dem Great Escape Festival in Brighton einige genussvolle Tage in London verbracht. Unterwegs mit Food-begeisterten Freunden haben wir es uns gutgehen lassen und uns durch diese tolle Stadt geschlemmt. Extatisches Touri-Highlight war unser High Tea im roten Doppeldeckerbus von Brigit’sBakery. Ja, das ist Quatsch. Ja, das ist sehr touristisch und ja, das hat super viel Spaß gemacht. Außerdem war das Angebot an Scones, Tee, Sandwiches und Törtchen einfach himmlisch. An diese lustigen und leckeren 2 Stunden werde ich sicherlich noch oft zurückdenken.
6. Eine Gewürzgurke
Das Objekt der Begierde.
Manchmal sind es die kleinen Dinge. Eine Gurke zum Beispiel. Im Juni haben wir mit Freunden ein langes Wochenende im Spreewald verbracht. Klar, neben Fahrradtouren, Kanu fahren und Sauna kommt man dort an Gurken nicht vorbei. Doch diese eine Gurke, gekauft in einem schäbigen Kiosk mit unfreundlichen Mitarbeitern, die hatte es in sich. Eingelegt in einen Sud mit Knoblauch und wer-weiß-was-noch war sie so lecker, dass sich nun alle eingelegten Gurken dieser Welt jetzt mit ihr messen müssen.
7. Trüffel jagen in Istrien
Wir haben einen Baby-Trüffel gefunden!
Das Trüffel-Festmahl.
Nach einer Trüffeljagd mit dem Familienvater und seinen Hunden hatten wir einiges über die Trüffeljagd gelernt und konnten uns in Ruhe das von der Familie zubereite Trüffelfestmahl schmecken lassen. Trüffelkäse, Trüffelöl, Trüffelaufstrich und vor allem Trüffelrührei. Alles war so lecker und so toll und liebevoll zubereitet. Ein besonders schönes Erlebnis.
8. Ein Besuch in der Hiša Franko
Eins meiner Lieblingsbilder des Jahres habe ich nicht selbst gemacht. Es kommt von unserem Freund Maehne.
Wir haben Bock auf Slowenien, auch weil wir am Vortag in der Tabar in Ljubiljana ebenfalls ausgezeichnet gegessen haben. Wir kommen bestimmt wieder!
9. Das Ikarus in Salzburg
Die Abendsonne sorgt für den letzten Schliff am Gericht.
Durch eine Kooperation sind wir im Ikarus in Salzburg gelandet, einem Restaurant, in das wir sonst wohlmöglich nie gegangen wären. Der Abend war toll. Das Menü war wahnsinnig ausgefeilt und handwerklich irre gut. Schön war es auch, dass Flo und ich fast zum ersten Mal im Jahr alleine ein Fine Dining Restaurant besucht haben. In aller Ruhe haben wir so jedes Gericht analysiert und uns voll auf das Geschmacksfeuerwerk eingelassen.
10. Schwelgen in Erinnerungen und neue schaffen im Sathutu
Im Sathutu wird an leckeren frittierten Curryblättern nicht gespart.
Das Sathutu ist das Restaurant, das wir in Sri Lanka immer gesucht, aber erst in Berlin gefunden haben. So gerne wollten wir sehen, wie jemand die traditionelle Küche auf den Kopf stellt und verfeinert. Im Sathutu haben wir uns durch bekanntes und unbekanntes gekostet und waren am Ende des Abends begeistert von der Vielfalt und Abwechslung dieses Menüs. Wir konnten unsere Geschmacksbibliothek mit ganz neuen Eindrücken erweitern und diese Art von Entdeckungsreise liebe ich am Essen gehen ganz besonders.
Auch die Cocktails im Sathutu waren ein Highlight.
Auf Schärfe folgt Burrata zum neutralisieren.
Und weil ich mich wirklich sehr schwergetan habe, dieses Jahr eine Auswahl zu treffen, hier noch ein paar Kandidaten, die nur knapp an den Top 10 vorbeigeschrappt sind:
-Der im Salzteig gebackene Sellerie in Mimolette-Käsecreme im Frieda, Leipzig. (Hier mehr dazu)
-Meine Geburtstagsfeier mit Frühstück im Ballenberger und Antipasti im Augustinerkloster.
-Das Gemüsejahr mit der Solawi völlig neu zu entdecken.
-Besonders gute Eier Benedict im Brunch it in Palma de Mallorca.
– Zusammen mit meiner Freundin Frauke ihr Familienrezept für Lamm zu kochen.
-Hand Pulled Noodles bei Wen Cheng in Berlin.
-das Onsenei auf Rettich mit Sauerklee-Emulsion im Speiseberg Halle. (Hier mehr dazu)
– Selbstgemachte Pizza von Flo.
Name des Gerichts: „Egg Porn“. Joa.
Hach ja, das war wirklich alles schön. Heute empfinde ich eine riesige Dankbarkeit dafür, so ein schönes und unbeschwertes Jahr erlebt haben zu dürfen. Die Ereignisse in der Welt sind schaurig, einschüchternd und oft deprimierend. Niemand von uns kann wissen, wann es, aus welchen Gründen auch immer, keine Möglichkeiten für solche wichtigen Unwichtigkeiten wie Restaurantbesuche geben könnte. Mein Motto ist also: Ich genieße jeden schönen Moment, so sehr wie ich kann und sorge aktiv für diese schönen Erlebnisse für mich und andere. In der Hoffnung, dass es es noch viele davon geben wird.
Im nächsten Jahr sind schon einige Reisen, teils mit kulinarischen Höhepunkten geplant. Im Februar geht es für Flo und mich nach Italien. Wir wollen Pizza essen. Später im Jahr ist schon ein Tisch bei Alain Passard in Paris reserviert. Und dann möchte die Kulinarik Rumäniens entdeckt werden. Und ja, nächstes Jahr werde ich endlich Joghurt machen.
Mein guter Vorsatz ist es wieder mehr und schneller meine Restauranterlebnisse in Blogposts zu fixieren. Ihr habts gemerkt auch ein paar Highlights haben keinen eigenen Beitrag bekommen und das finde ich schade.
Ich bin sehr neugierig auf eure kulinarischen Highlights des Jahres. Verratet ihr sie in den Kommentaren?
PS. Kleine wöchentliche #GenussmomenteDerWoche gibt es immer sonntags auf Instagram. Schaut auch dort mal vorbei.
Puh, nachdem das letzte Jahr so gut endete, ist es irgendwie schwer, mich an dieses Jahr genau zu erinnern… Hier sind Gedanken rund um meine liebsten kulinarischen Erfahrungen.
In Dresden waren wir im April zwar köstlich essen, richtig gemütlich war es dann aber am Sonntagmorgen beim Pancakefrühstück unserer Freunde Sasha und DJ.
Im Mai habe ich erst erfahren, dass es Crème Brûlée im la petit france gibt!!!! Wie viel habe ich verpasst? All das hole ich nach, indem ich mir ab jetzt grundsätzlich zwei bestelle, wenn ich dort bin.
Richtig gut waren auch sämtliche Scones, die ich gefühlt alle mit Karo an diversen Tagen, Jahreszeiten und in verschiedenen Städten zu mir genommen habe.
Ein Highlight ist immer jegliche Geschmackskombination mit Rosmarin. Daher ist mir der Apfelkuchen, die Antipasti und der sonnige Abend zu Miras Geburtstag in genussvoller Erinnerung.
Ebenso auf der Liste erscheinen alle Frühstücke im Kroatien-Urlaub und ganz besonders die süßen Brotkrumen mit Zucker und Zimt.
Aber in diesem Urlaub reihte sich sowieso ein Genusshöhepunkt an den nächsten. So schwärme ich immer noch von diesem stürmischen Tag im Olivenhain, an welchem wir die traditionelle Schinkenkäseplatte mit Sonnenuntergang-Regenbogenambiente, Olivenölverköstigung und den besten frischen frühen Feigen meines Lebens genießen konnten. Unvergessen natürlich auch das Trüffelkomamenü (hier nenne ich die weiße Trüffelcreme als herausragend für mich) und das komplette Menü in Ljubljana Gurkensalatkartoffeltörtchen und die Chips!!!
Der Junggesellinnenabschied in Leipzig war natürlich ebenfalls geschmacklich sehr gut. Hier möchte ich insbesondere unsere Grillkünste, die gemeinsamen Frühstücke und die Zischerei der kleinen Cocktaildosen im Zug hervorheben. Letzteres liegt vielleicht eher daran, dass es einfach schön war mit den Mädchen.
Es ist nur logisch, dass nun gleich darauf, ein Gericht aus dem Hochzeitsbuffet folgt: die Nusstorte!!! Und das Brot. Das Brot.
Wieder sind auch die Kartoffeln, der Rhabarber, die Beeren und alles geerntete aus unserem Garten zu nennen. Kartoffelfestkartoffeln sind genial.
Und es trifft sich gut, dass Kartoffeln auch Bestandteil des köstlichen Breies sind, welches wir an unserem ersten Tag im Mallorcaurlaub bestellt haben. Kartoffelbrei war bis zu diesem Zeitpunkt wirklich mein unliebster Kartoffelzustand. Nun kann ich Sinn darin erkennen, dank der genialen Kombi mit allerlei und Öl. In Mallorca kauften wir auch richtig gute eingelegte Tomaten, aßen Salattaco im botanischen Restaurant, und suhlten uns frivol im Egg-Porn. Yam! Bei allen aufgezählten Gerichten und Produkten stellte sich bei mir instant Futterneid ein, da ich sie jeweils nicht nur für mich allein essen konnte.
Das war im srilankesischen Restaurant in Berlin klein Problem. Perfekt wählte ich den besten Cocktail der Karte und des Jahres aus! Gut gemacht.
In Berlin gab’s außerdem damn good coffee und wirklich unfassbar damn good Brot.
Das wäre fast das beste, was wir an der Ostsee gegessen hätten, wäre da nicht:
Fraukes Pilzrisotto, zubereitet mit selbstgesammelten Matscheronen und Schönlingen mit Viviens Hackebøfsoße
Wir wissen alle, dass es schwer ist, gegen Fraukes Kochkünste anzukommen. Entsprechend landen auf der kulinarischen Highlightliste natürlich auch die Bohnenkekse, das Lamm, hurtz.
Entweder, ich habe nun endlich die erst100essen-Grenze geknackt oder es gibt in der Weinbar in Weimar einfach die köstlichsten Oliven. Auf jeden Fall gibt es dort köstliches Brot!!!
Suppentechnisch lief’s für mich ebenfalls gut. Ich bin selbst ziemlich begeistert von meiner Topinambur- und meiner Maronensuppe.
Maronen sind überhaupt richtig gut weggekommen dieses Jahr. Die gab’s auf dem Weihnachtsmarkt in Dresden und sie waren richtig gut so zum zusammen Schnabbulieren.
Ein weiteres Beispiel aus „das beste Dingsbums in meinem Leben bisher“ ist das Langos vom Brücken Weihnachtsmarkt. Damit muss sich ab jetzt jedes Langos messen (und wird unweigerlich versagen).
Im Winter habe ich auch passender Weise den Wein „Winter“ entdeckt, dessen Sauvignon Blanc ich ausgezeichnet finde.
Der würde theoretisch gut zum Weihnachtssalat schmecken, welcher aber auch ohne Hilfe auf meiner Highlightliste landet. Jedes Jahr. Immer. Wie alles, was meine Mama macht. Und bei dieser Gelegenheit möchte ich einfach mal ihre Schnitzelkruste erwähnen.
Den Abschluss bildet köstliches Brot von Matilda und aus der Brotklappe, weil ich ja nun wirklich viel zu wenig Brot für diese Highlightliste erwähnt habe. Was soll ich sagen. Ich mag Brot.
Ach ich liebs! Danke für deine Zusammenstellung – wie immer sind da noch zahlreiche Dinge drin, die es eigentlich auch in meine Bestenliste gehören 😀
Dieser Kartoffelbrei zum Beispiel, halleluja! Und klar das Olivenöl-Picknick. Ach, ach, ach! So viele gute Momente <3