Werbung – zu diesem Event wurden wir freundlicherweise eingeladen. Nähere Infos erhältst du am Ende des Artikels.
Teil 1 des Berichts über die Bloggerreise nach Zeulenroda findest du hier!
Die Sonne hat sich zwischen den Wolken hervorgekämpft, als wir über die Alleen vom Bioseehotel in Richtung Stelzendorf sausen. Rechts und links sind die Felder voll bewachsen und bald werden die ersten Mähdrescher ihren Staub aufwirbeln. Im Dörfchen angekommen, stellen wir uns neben einen himmelblauen Trabbi an den Dorfweiher. Es wirkt, als wäre hier die Zeit stehengeblieben.
Dann betreten wir den Hof von Familie Bergmann und halten kurz inne, um das gesamte Ausmaß des Anblicks zu erfassen, der sich uns bietet. Im Schutz der alten Hofgebäude befinden sich locker angeordnet zahlreiche Sitzgruppen, eine Hollywoodschaukel, Kräuterbeete und Feuerschalen für laue Sommernächte. Hortensien blühen, Schmetterlinge flattern.
Mit einem breiten Grinsen heißt uns Doreen Bergmann in ihrem wunderschönen Wunderland willkommen – die Pâtisserie Bergmann. Anstatt, wie eigentlich geplant, ihr Leben als Juristin zu verbringen, hat Doreen ein Hofcafé in ihrem Heimatdorf eröffnet. So weit außerhalb jeglicher größerer Stadt, erscheint das, auf den ersten Blick, eine gewagte Idee zu sein.
Ein Erfolg auf dem Dorf
Mittlerweile muss man froh sein, einen Platz an einem der Tische im Hof zu ergattern. Doreen ist so herzlich und der Schalk blitzt in ihren Augen, als sie von ihrem Anti-Nationalismus-Vortrag erzählt, der jedem ihrer Backkurse vorausgeht. Was sein muss, muss sein, hier in Ostthüringen. Was sie macht ist weit mehr als eine Backstube zu betreiben.
Sie ist Dorftreffpunkt, Integrationsbeauftragte, Möbelretterin, Menschenfreund und Vorbild.
Bei ihren (vielen) Willkommensworten, hält sie eine Auflaufform mit Künefe in der Hand. Ein Rezept ihrer syrischen Mitarbeiterin Astera.
Ein liebevoll renovierter Hof wird zum Café
Voller Neugierde streben wir begeisterten Blogger in die Innenräume der Pâtisserie Bergmann. Der Stil: Shabby Chic. Alte, weiß lackierte Möbel und Kronleuchter zieren den Gastraum und wir kommen aus dem Staunen nicht heraus. Überall stehen prachtvolle Sträuße, mit frischen Blumen. Es ist einfach schön.
Wer Lust hat, kann im oberen Stockwerk im integrierten Laden bei Doreens Schwiegermutter Dekoartikel für jeden Anlass erstehen.
Folgt man dem gefliesten Boden jedoch nach rechts, landet man mit der Nase vor der schönsten Kuchenvitrine. Torten, Torten, Torten. Jede davon könnte als Hochzeitstorte durchgehen – jede ist einfach wunderschön. Verziert mit Beeren, Früchten, Blumen, Baiser und Sahne leuchten sie in den buntesten Farben und lassen mich kurz jeden Bissen im Bioseehotel bereuen. Ich möchte alles probieren, aber ich bin so satt!
Prachtvolle Torten und traditioneller Blechkuchen
Ein kleines Stück geht natürlich trotzdem und zu meiner großen Begeisterung steht die Torte ihrem Aussehen geschmacklich in nichts nach.
Schwerpunkt unseres kulinarischen Besuchs in der Pâtisserie sind heute erschreckenderweise eigentlich nicht die Torten, sondern der riesige Grill, der im Hof auf uns wartet. Hier sollen heute nicht nur süße Köstlichkeiten aus der Pâtisserie auf dem Rost landen, sondern auch Herzhaftes von der Landfleischerei Lindig.
Eine Landfleischerei mit Anspruch
Wild darauf loszulegen ist dabei Fleischsommelier Dirk Linding. Seit 30 Jahren bietet die Fleischerei seiner Familie Traditionelles und Modernes. Typisch Thüringisches und Dry Aged Beef aus der eigenen Reifekammer. Verarbeitet werden regionale Tiere, die nach einem verhältnismäßig langen Leben in Freilandhaltung nach Eigenschlachtung den Weg in die Fleischerei finden. Dass die Vermeidung von Stress bei der Schlachtung ein wesentlicher Faktor für gutes Fleisch ist, habe ich ja schon bei der Otto Gourmet Meat Academy gelernt.
Jeder Handgriff wird von uns beobachtet. Hier wird das Grillgut mit einem Kräuterpinsel parfürmiert.
Grill-Tasting im Hofcafé
Für uns hat er heute eine breite Auswahl von verschiedenem Fleisch mitgebracht, das nicht nur seine Grillkunst zur Schau stellen wird, sondern auch das Sortiment der Landfleischerei Lindig. Auf dem Menüplan stehen: Wagyu Fleisch (aus Chemnitz), Dry Aged und Wet Aged Beef aus der eigenen Reifekammer, New York Strips und Ibérico sowie Mangalitza Schwein.
Zwei Betriebe, die ihre Heimat stärken
Dirk Lindig erklärt, parfümiert mit Kräuterpinseln, grillt und lässt ruhen. Mit einer Routine, die nicht nur vom Verlass auf das Bluetooth-Bratenthermometer herrührt. Man merkt, Linding weiß, was er tut. Nebenbei berichtet er davon, wie die Schulklassen aus dem Dorf im Herbst Eicheln sammeln, die er dann an die Iberico-Schweine verfüttert und auch von seinen wöchentlichen Grillfesten, die für den kompletten Sommer ausgebucht sind.
Eschenbachs Porzellankochtöpfe in allen Farben des Regenbogens
Darin verborgen sind frische Pfirsiche mit rotem Pfeffer, ein Kirschcrumble mit einem tollen intensiven Mürbeteig, ein süßes Risotto und mein Highlight: Künefe.
Künefe ist so ein Gericht, dass alles zugleich ist: warm, buttrig, cremig, fest, knusprig, süß, herzhaft, fließend, fest. Das arabische Dessert wird aus Käse (in diesem Fall Mozzarella), Zuckersirup, Pistazien und Kadayif-Nudeln (Engelshaar) zubereitet. Das Rezept findet ihr auf dem Blog der Pâtisserie.
Es ist so ein wohlig-warmes Wohlfühldessert, dass wahrscheinlich auch bei Liebeskummer wirkt wie eine tröstende Umarmung. So lecker!
Grillen muss nicht immer herzhaft sein: dieser süße Kirschcrumble kommt frisch vom Rost.
Weiterhin gibt es noch einige Dips, darunter eine himmlische Butter mit frischen Johannisbeeren, die sich ebenfalls nicht so richtig zwischen süß, sauer und herzhaft entscheiden kann.
Ähnlich überfordert von so vielen verschiedenen Leckereien, die Grillparty-typisch alle hintereinander, durcheinander und dann nochmal zum Naschen etwas später, verspeist werden, kommt mir auch meine Beschreibung vor. Aber ganz knapp zusammengefasst: es war einfach ein Fest!
Sowohl das Fleisch als auch die tollen und kreativen Süßspeisen hätten noch viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Und auch mehr Hunger, denn nach dem Tag voller Leckereien, war es doch eher ein Nicht-Verpassen-Wollen als wirklicher Drang nach Nahrung, der uns hat weiteressen lassen.
Ich weiß wir wurden eingeladen und das schmälert die Glaubwürdigkeit von so viel Lob oft ein bisschen, aber es war wirklich toll! Ganz ehrlich! Solltet ihr einmal in der Umgebung von Zeulenroda unterwegs sein oder gezielt nach einem Ausflugsziel im schönen Thüringen suchen, dann empfehle ich euch die Pâtisserie Bergmann von ganzem Herzen.
Wer war noch dabei?
Die Bloggerreise der Thüringer Tischkultur findest du (jetzt oder bald) aus allen Blickwinkeln bei den anderen teilnehmenden Bloggern des „Thüringen bloggt Netzwerks“ & den Partnern:
Pâtisserie Bergmann
Stelzendorf 15
07937 Zeulenroda-Triebes
Öffnungszeiten:
Mi – Fr: 9 – 17 Uhr
Sa + So: 13 – 17 Uhr