Roger präsentiert den Fisch für den heutigen Abend.
Glück für uns, denn das bedeutet auch, dass wir bei unserem Omakase von Roger höchstpersönlich versorgt werden, während der Sushi-Chef der Zukunft größtenteils zuschaut.
Fragst du dich, was Omakase ist? Kurz gesagt, ist es eine Art japanisches Überraschungsmenü, bei dem der Sushimeister am Tresen die frischesten Köstlichkeiten des Tages zubereitet. Lang gesagt, kannst du hier einen ganzen Artikel zu Omakase nachlesen.
Als wir an einem frühherbstlichen Mittwoch das Sabi Enso in der Innenstadt von Stavanger betreten, werden wir erst einmal an der Bar platziert. Wir trinken einen Aperitif und die Atmosphäre ist erst einmal etwas seltsam. Nach ein bisschen hin und her werden wir dann in den Restaurantteil geführt, der für Omakase reserviert ist. Über Eck sitzen ca. 10 Personen an zwei Seiten der Sushi-Station. Dort liegen blitzende Messer und saubere Bretter bereit und warten auf ihren Einsatz.
So sieht das „normale“ á la Carte Sushi im Sabi Enso aus. Auch nicht schlecht!
Wir setzen uns und freuen uns, dass wir ganz frontal vor dem Arbeitsplatz sitzen. Der wahrscheinlich beste Platz!
Vollkommen irritiert nimmt der Kellner zur Kenntnis, dass wir von nun an auf Tee und Wasser umsteigen, statt die Weinbegleitung zu wählen. Eine alkoholfreie Getränkebegleitung gibt es nicht und der japanische Tee ist an diesem Abend ausverkauft.
Die Art der Einarbeitung kommt uns sehr japanisch vor. Hier scheint das Meister-Schüler-Prinzip ernst genommen zu werden.
Kleine Kunstwerke.
Apropos Wasabi, dieser wird frisch vor unseren Augen gerieben und hat einen beeindruckenden Geschmack. Denn tatsächlich hat echter Wasabi wenig mit der knallgrünen Paste zu tun, die man meistens in Sushi-Restaurants sieht. Diese ist meist aus herkömmlichem Meerrettich, japanischem Senf und Lebensmittelfarbe zusammengerührt. Echter Wasabi ist komplexer im Geschmack, milder und leider auch teurer. Gut, dass Roger einen Wasabi-Produzenten aus Island kennt, der ihm seine Wurzel liefert.
Es ist ein Genuss Roger beim gleichzeitig zügigen und akribischen formen des Sushi zuzuschauen. Viele kleine Einzelkomponenten werden gerollt, gestrichen, gepinselt oder gestreut und am Ende liebevoll drapiert, sodass sich ein kleines Gesamtkunstwerk ergibt. Diese Art von Sushi ist so weit weg von dem, was man aus der Sushi-Bar um die Ecke kennt. Man merkt, dass hier jedem Detail Aufmerksamkeit entgegengebracht wird.
Wenn man Roger zuschaut, bekommt man Lust zu Hause mal wieder die Messer zu schärfen.
Infos in Kürze:
Das Sabi Enso Omakase by Roger A. Joya hat Dienstag bis Samstag von 16 – 22 Uhr geöffnet. Eine Reservierung ist dringend notwendig.
Adresse: Haakon VIIs gate 7, 4005 Stavanger, Norwegen
Mehr Infos: https://ensosushi.no/
- Gaumenwertung 9/10
- Gesamterlebnis 8,8/10
„Sensationell, wir wollen nicht aufhören zu essen!“
DETAILIERTE BEWERTUNG
Mira |
Flo |
Mira&Flo |
|||
Gaumen | 9,0/10 | Gaumen | 9,0/10 | Gaumen | 9,0/10 |
Getränke | Getränke | Getränke | |||
Atmosphäre | 8,0/10 | Atmosphäre | 9,0/10 | Atmosphäre | 8,5/10 |
Service | 8,0/10 | Service | 8,0/10 | Service | 8,0/10 |
Gesamterlebnis | 8,7/10 | Gesamterlebnis | 8,9/10 | Gesamterlebnis | 8,8/10 |