Die Bundesregierung hat die Snooze-Taste gedrückt. Wir gehen in unserem Corona-Winterschlaf. Das ist nicht überraschend, aber natürlich trotzdem doof. Wenn wir ein Bär im Winterschlaf wären, so würde unser Magen langsam anfangen zu knurren. Wo doch draußen Frühling wird, erste Sonnentage in Cafés genossen werden könnten und die ersten Eiskugeln geschleckt werden wollen. Mit Freunden, nicht allein.
Das ist alles schade, aber ich habe keine Lust mehr auf „ich mag nicht mehr“ (obwohl ich auch nicht mehr mag), auf Verschwörungstheorien (obwohl die teilweise unterhaltsam sind) und rumgenöle (obwohl das auch mal okay ist).
Um mich selbst und auch euch zu überzeugen, dass das alles auch positive Seiten hat, gibt es in diesem Artikel 8 Tipps um aus den kommenden Wochen Lockdown kulinarisch das Beste zu machen.
1. Eat alone together: Essen und Videotelefonie
Fast wie immer: Freunde und wir essen eine Käseplatte und trinken Wein
Man nehme ein Videotelefonieprogramm seiner Wahl, verabrede eine Zeit mit Freunden und treffe sich zum Essen vor dem Bildschirm. Beim gemeinsamen Essen lässt sich einfach immer gut quatschen, es hebt die Laune und bietet auf jeden Fall mindestens ein Gesprächsthema, das nichts mit Corona zu tun hat. Und es fühlt sich ein bisschen nach Normalität an.
Profitipp: Deine Freunde und du bestellen Essen beim gleichen Restaurant. Dann könnt ihr sogar gemeinsam über das Essen fachsimpeln.
Wo du in Erfurt aktuell Essen bestellen kannst, findest du hier.
2. Veranstalte eine Datenight Zuhause
„Essen gehen“ kann man auch zuhause
Du wohnst nicht allein, sondern hast Partner, Mitbewohner, Eltern oder Oma bei dir? Dann lade deinen Mitbewohner zu einem besonderen Date ein. Zieht euch endlich mal die Yogahose aus und etwas vernünftiges an, deckt den Tisch und setzt euch hin: Heute ist Datenight! Einige Restaurants bieten 3-Gänge Menüs zum abholen/liefern an und das ist der richtige Rahmen um sie zu würdigen. Ihr werdet merken, bei gutem Essen vergesst ihr ganz schnell, dass ihr immer noch zuhause und nicht im Restaurant seid. Also zumindest bis zum Abwasch. Aber immerhin: der Weg ins Bett ist nach ein paar Gläsern Wein plötzlich angenehm kurz.
Protipp: Du wohnst allein? Dieser Tipp funktioniert auch über Skype.
3. Plane eine kulinarische Reise
So entsteht richtig viel Vorfreude!
Ich liebe Reisen und ich liebe Essen. Ich liebe am meisten: beides zusammen. Auch wenn die Möglichkeit zu reisen aktuell noch weit entfernt scheint, so ist bekanntlich die Vorfreude…ihr wisst schon. Bestell dir im lokalen Buchhandel einen Reiseführer und mach dich an die Planung. Wo soll es hingehen? Welche Spezialitäten gibt es dort? Welche Restaurants möchtest du besuchen?
Protipp: Klar, keiner weiß, wann es wieder geht, aber Gutscheine sind lange gültig. Bestell dir jetzt schon Gutscheine für die Restaurants, die du auf deiner Reise besuchen möchtest. So trägst du dazu bei, dass es sie dann tatsächlich noch gibt.
Protipp 2: Beim Recherchieren über dein Reiseziel läuft dir das Wasser im Munde zusammen? Dann gönn dir! Ganz bestimmt findest du online einen Anbieter, der dir diesen bestimmten Käse oder Wein aus der Region nachhause schickt.
4. Reise zu vergangenen Reisen
5. Lerne kochen
Ein selbst gebackenes Sauerteigbrot ganz frisch aus dem Ofen ist unglaublich lecker und den Aufwand wirklich wert
Tolle Projekte sind auch: Sauerteig ansetzen und Brot backen oder Dinge fermentieren.
6. Lern deine Nachbarn kennen
Eine Freundin hat mir von einer tollen Aktion im Haus ihrer Oma erzählt: Eine Frau hat eines Tages einen Zettel ins Treppenhaus gehängt. Darauf stand: „Ich backe morgen einen Käsekuchen. Wer Lust auf ein Stück hat, der wirft mir einfach einen Zettel mit dem eigenen Namen in den Briefkasten. Ich stelle dann ein Stück Kuchen vor die Tür.“ Seitdem backen sich alle Hausbewohner gegenseitig Kuchen. Machen sich gegenseitig eine Freude, tauschen die Rezepte aus und rücken, ohne den Mindestabstand zu vernachlässigen, zusammen. Könnte man mal ausprobieren, oder?
Protipp: Du wohnst in einem Einfamilienhaus? Dann hast du trotzdem Nachbarn oder Freunde/Familie, die sich über eine kleine Köstlichkeit vor der Haustür freuen.
7. Kulinarische Unterhaltung
Gemütlich machen und von gutem Essen, fernen Ländern und kulinarischen Neuentdeckungen träumen.
Es gibt so viele tolle Bücher, Serien oder Filme über Essen und selten gab es so viel Zeit um abends auf dem Sofa rumzulümmeln.
Meine Top 5:
1. Chef’s Table (NETFLIX): eine unglaublich ästhetische Serie über die Spitzenköche dieser Welt.
2. It’s alive mit Brad Leone (YouTube): Brad fermentiert Dinge. Das ist aber eigentlich fast egal, denn er ist einfach sehr sehr lustig.
3. Joshua Weissmann (YouTube): Joshua kocht und backt und redet außerdem mit seinem Schrank. Seine B-Rolls sind legendär und die Videos sind tatsächlich geeignet um die Gerichte nachzukochen.
4. Food Zeitschriften: Ich lese total gern die Slow Food Zeitschrift, die alle zwei Monate erscheint.
5. Bücher: Der Noma Guide of Fermentation. Ein fettes Buch übers fermentieren und mein aktueller Favorit.
8. Hol dir deine Lieblingsprodukte nach Hause
Schmeckt auch zuhause.
Viele Restaurants und Cafés bieten aktuell nicht nur ihre Waren to-go an, sondern geben dir auch die Möglichkeit, die verwendeten Produkte zu kaufen und zuhause zu genießen. In Erfurt kannst du dir z.B. Kaffeebohnen im Epitome Café bestellen, im Uralski Pilmeni gefrorene Pilmeni, bei Goldhelm Eis in der Großpackung erwerben oder dir Wein von der Korkenzieherin liefern lassen.
An einem Frühlingstag Eis auf dem Balkon oder auf der Fensterbank zu schlecken ist doch fast wie draußen sein.
Eine Übersicht über die Angebote findest du hier.
Habt ihr weitere Ideen, wie ihr euch die Corona-Zeit versüßen könnt? Schreibt eure Ideen in die Kommentare.
Hallo ihr, das war ein toller Artikel! Gerade habe ich recht viel Zeit zu Hause zum Kochen und damit es nicht nur Nudeln mit Feuerwehrsoße und Eierkuchen gibt, muss ich kreativ werden. Da gucke ich gerne mal bei einer Freundin auf Instagram vorbei oder in Kochbüchern. Habt ihr Empfehlungen für gute Kochblogs/instagrammse/Bücher?
Schön, dass dir der Artikel gefällt. Also ich persönlich suche mir meist eine interessante Zutat (z.B. auf dem Wochenmarkt) und suche online nach Rezepten, wie ich diese verwerten kann. Heute gab es deswegen zum Beispiel eine Spitzkohlpfanne mit Gnocchi und Parmesan. Das war super und etwas völlig neues für mich.
Um mich inspirieren lassen schaue ich gern bei Instagram bei Frau_ff, in den Büchern von Karina Peckham, auf Springlane.de oder auf Foodlovin.de. Eine Zeit lang habe ich mir auch oft die Zeitschrift „Lecker“ gekauft und daraus Sachen gekocht.
Meine Mutter hat auch einige Kochbücher von Jamie Oliver, die ich zuhause oft nutze, denn die Rezepte sind meist nicht so kompliziert aber sehr lecker.